In der traditionellen chinesischen Medizin
Die Ohrakupunkturtherapie ist ein wichtiger Bestandteil der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), die einer Art Microneedling-System zugeschrieben wird. Es gilt als wertvolles Gut in der Schatzkammer der chinesischen Medizin. Es gibt viele Klassiker der chinesischen Medizin, die Ohrmuschelpunkte zur Behandlung von Krankheiten im Sinne der chinesischen Medizintheorie beinhalten. Aber erst als der französische Neurologe Paul Nogier in den späten 1950er Jahren systematisch die Punkte des Ohrs referenzierte und kartierte, wurde diese Behandlungsform umfassend untersucht, entwickelt und als eigenständige Modalität in Ostasien und im Westen praktiziert.
Geschichte und Entwicklung
Der französische Neurologe Paul Nogier erfand 1957 die Aurikulotherapie. Nogier entwickelte eine phrenologische Methode zur Projektion eines fötalen Homunkulus auf das Ohr und veröffentlichte das sogenannte „Autonome Gefäßsignal“, bei dem eine Änderung der Pulsamplitude gemessen wurde. Dieser Mechanismus würde nur dann ein Signal erzeugen, wenn neue Informationen in das elektromagnetische Feld des Patienten eingebracht werden. Nogier zitierte ein „entsprechendes Resonanzprinzip“, mit dem er mithilfe des autonomen Gefäßsignals aktive Punkte im atrialen Mikrosystem erkennen konnte.
Die Ohrakupunktur nach Nogier wurde 1958 in China eingeführt.
Bei einer Variante der Aurikulotherapie, dem so genannten „Ohrklammern“, wird eine medizinische Klammer über einen längeren Zeitraum in die Ohrmuschel eingeführt. Seine Befürworter machen verschiedene Behauptungen geltend und sagen, dass das Verfahren bei der Gewichtsabnahme, der Raucherentwöhnung und der Stressbewältigung helfe.